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Vorsicht Fake News – Nicht alles glauben was man hört oder liest

Verbreitung falscher Nachrichten in sozialen Netzwerken

Der Begriff Fake News ist bereits in den täglichen Sprachgebrauch der deutschen Medienlandschaft übergegangen und steht seit 2017 auch im Duden. Man bezeichnet damit wissentlich veränderte, manipulative und aufstachelnde Nachrichten, deren Inhalte nicht den wahren Begebenheiten entsprechen oder welche die Realität bewusst verzerren, um damit einen Effekt im Leser oder Zuschauer zu erreichen. Besonders in sozialen Medien verbreiten sich diese Inhalte besonders schnell und erreichen mit ihren manipulativen Inhalten ein breites Publikum. Die Gefahr, die von solchen falschen Nachrichten ausgeht, ist spätestens seit der Präsidentschaft von Donald Trump in den Vereinigen Staaten bekannt, aber dennoch ist die Gesellschaft den Falschinformationen weitestgehend schutzlos ausgeliefert. Schützen kann sich nur jeder einzelne durch das gezielte Hinterfragen von Videos, Nachrichten und Bildern.

Die sozialen Medien stehen regelmäßig im Mittelpunkt der Debatten um die Verbreitung von Fehlinformationen. Facebook, Twitter und Co. liefern dem manipulativen Material besonders guten Nährboden und erreichen gleichzeitig ein breitgefächertes Publikum. Seitdem sich die sozialen Medien zur wichtigsten politischen Informationsquelle vieler Menschen entwickelt haben, treiben auch manipulierte Nachrichten ihr Unwesen auf diesen Portalen. Dabei machen sie es sich zunutze, dass die Algorithmen der Seiten vor allem die Posts bevorzugt darstellen, die viel Verweilzeit der Nutzer bekommen. Dies ist vor allem bei reißerisch gestalteten und empörenden Nachrichten der Fall. Somit erreichen die falschen Nachrichten einen selbstverstärkenden Effekt, in dem sie immer mehr Menschen angezeigt werden, welche die Posts wiederum anschauen und somit weiter in den Rankings nach oben treiben. Das Verbreiten von falschen Informationen ist für die Urheber zudem sehr kostengünstig, da die jeweiligen sozialen Netzwerke die gesamte Infrastruktur bereitstellen und obendrein kostenfrei nutzbar sind. Einige Verbreiter verdienen sogar Geld durch ihre manipulativen Inhalte, zum Beispiel in dem sie Werbung schalten oder in ihren Beiträgen Spendenaufrufe für ihren vermeintlich guten Zweck einbauen.

Fake News erkennen

Einige manipulierte Nachrichten lassen sich bereits durch den Einsatz von gesundem Menschenverstand als falsche Aussagen enttarnen, zum Beispiel wenn ihre Inhalte so weltfremd oder aufrührerisch gestaltet sind, dass sie gar nicht wahr sein können. Andere Meldungen jedoch sind professionell hergemacht und nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Mit einigen einfachen Schritten lassen sich aber auch diese Falschaussagen entlarven:

  • Die Aussage hinterfragen: Häufig locken falsche Nachrichten mit einfachen Lösungen auf komplexe Problemstellungen, wie zum Beispiel auf die Corona-Pandemie oder die Flüchtlingskrise. Solche einfachen und meist populistisch formulierten Lösungsvorschläge sind mit Vorsicht zu genießen.
  • Das Bild genau ansehen: Gerne werden Bilder als Träger von Falschinformationen genutzt. Hier sollte besonders geschaut werden, ob das Bild die Gesamtsituation darstellt oder vielleicht aus dem Zusammenhang gerissen sein könnte.
  • Die Quelle hinterfragen: Seriöse Quellen werden keine manipulierten Nachrichten verbreiten. Im Zweifel sollte man also die Informationen lieber aus der Tagesschau, als aus fragwürdigen Drittmedien beziehen. Auch die meist sehr öffentlich dargestellte politische Gesinnung eines Mediums kann ein Indikator für die Qualität der darin übermittelten Informationen darstellen.
  • Nicht alles weiterleiten: Viele falsche Informationen verbreiten sich dadurch, dass sie von Zuschauern an ihre Bekannten weitergeleitet werden. Diese vertrauen diesen Informationen dann, da sie von einer ihnen bekannten Person geschickt wurden. Aus diesem Grund sollte man nicht gleich jeden aufregenden, reißerischen und populistischen Post an seine Freunde und Bekannte weiterleiten.

Alternative Fakten, auch aus der Politik

Nicht nur Akteure im Netz oder kleinere Mediengruppen verbreiten Fake News, sondern auch Politiker mit Rang und Namen. Insbesondere der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump verlieh dem Begriff ein politisches Gesicht. Die Verbreitung von falschen und manipulierten Nachrichten durch ranghohe Politiker ist besonders gefährlich, da sie das Vertrauen eines großen Teils der Bevölkerung besitzen und diese somit problemlos manipulieren können. Eine reale Konsequenz dieser falschen Nachrichten war zum Beispiel der Sturm auf das US-Capitol im Januar 2021.

Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Co

Neben Posts, Bildern und aus dem Zusammenhang gerissenen Videos stellen sich besonders Podcasts als Quelle und Verbreitungsmedium von falschen Informationen dar. Dies liegt vor allem in ihrer günstigen Produktion sowie der schweren Überprüfung durch Algorithmen, die automatisch falsche Nachrichten erkennen. Somit können die Autoren durch einen Podcast ungehindert ihre Agenda verbreiten und unterliegen dabei keiner Kontrolle, zumal sie ihre Aussagen hier auch immer besonders gut mit dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung legitimieren können. Wer kein Opfer von Podcast Falschinformationen werden möchte, greift am besten auf die Angebote vertrauenswürdiger Quellen zurück. Mittlerweile bieten fast alle großen Rundfunkanstalten auch ihre eigenen Podcasts an, in denen dann nur geprüfte Informationen weitergegeben werden.

Corona Fake News

Die Corona Pandemie hat sich als besonders guter Nährboden für falsche Nachrichten in Deutschland entpuppt. Durch die allgemeine Verunsicherung durch das Virus, zeitweise widersprüchliche Aussagen der Politik und die massiven Einschränkungen der Freiheitsrechte zugunsten des Infektionsschutzes wurden viele BürgerInnen offener für kritische Stimmen. Häufig trifft hier ein klassischer Indikator falscher Nachrichten auf: die einfache Lösung für komplexe Probleme. Viele Akteure tun das Virus daher als einfache Grippe ab und verhöhnen die Maßnahmen als Werkzeuge einer verschwörerischen politischen Elite. Spätestens seit den „Querdenken“ Demonstrationen in vielen deutschen Städten wurden aus skurrilen Corona Fake News jedoch echte Handlungen, die mit einer nicht zu unterschätzenden Gefahr für die Bevölkerung einhergehen. Dabei fällt besonders häufig die ablehnende Haltung Demonstrierender gegenüber den klassischen Medien auf: sie wurden bereits so manipuliert, dass sie nur die Urheber der falschen Informationen als vertrauliche Quelle betrachten und denken, von öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformaten belogen und bewusst mit Nachrichten unterversorgt zu werden.